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Thomas Tuchel im SPORT1 Exklusiv-Interview

Thomas Tuchel - Sport1 - Copyright: imago images/PanoramiC

Thomas Tuchel – Sport1 – Copyright: imago images/PanoramiC

Thomas Tuchel, Trainer von Paris Saint-Germain, sprach im exklusiven SPORT1 Interview mit Martin Quast über den immensen Erfolgsdruck in Paris – für ihn, sein Trainerteam und die Spieler – die anhaltende Trainer-Diskussion und seine Zukunftsplanung.

23.12.2020 – PM Sport1 / ZEPPI / Frank Zepp:

Die wichtigsten Aussagen von Thomas Tuchel im Folgenden:

Thomas Tuchel über …

den Erfolgsdruck in Paris und die Diskussionen über seine Zukunft – trotz vier Titeln und dem Einzug ins Finale der UEFA Champions League: „Es hat ein Spiel gefehlt zum Champions-League-Sieg. Und wir hatten nie so das Gefühl, dass wir die Leute jetzt auch mal überzeugt haben und sie unsere Leistung anerkennen. Es macht einen auch manchmal ein bisschen traurig oder sauer. […] Hier ist auf jeden Fall eine extreme Erwartungshaltung im Klub und im Umfeld. Da hat man schon das Gefühl, dass die Wertschätzung dafür – gerade in der Liga – nicht so da ist, wie sie es zum Beispiel bei Bayern München ist. Das fehlt ein bisschen.“

die hohe Erwartungshaltung auch an seine Spieler: „Ich finde es sehr schade für die Spieler, weil damit auch ganz seriöse Teamleistungen komplett weggewischt werden. […] Es heißt dann immer, die haben ja Di Maria, Mbappe und Neymar. Natürlich gewinnen die in Bordeaux, das ist ja keine Leistung. Und damit fehlt natürlich schon Bestätigung und auch Wertschätzung für Disziplin, nachhaltiges Spiel und Intensität.“

seinen Umgang mit der beständig hohen Drucksituation: „Am Ende darfst du dich nicht davon abhängig machen, was andere denken. Du musst bei dir bleiben. Bleib bei dir und mach dich auf keinen Fall abhängig von der Anerkennung der anderen. Da musst du dann auch einfach wieder raus aus dem Selbstmitleid.“

die Arbeit mit seinem Trainerteam, das Überwinden von Widerständen und die Bewertung seiner Person: „Wir wissen zum Beispiel aktuell, wie schwer es war, die Gruppe [in der Champions League, d. Red.] zu gewinnen. Das muss man dann manchmal feiern im engsten Team, um nicht verbittert zu werden. Wir geben jeden Tag unser Bestes mit der bestmöglichen Energie. Widerstände machen dich auch während deiner Karriere stärker, weil du lernst, damit umzugehen. Du lernst den Biss zu zeigen, kommst aus dem Selbstmitleid heraus. Wenn dich alle immer nur gut finden, dann wirst du auch nicht besser.“

die Aufgabe, einen Kader mit so vielen Stars bei Laune zu halten: „Teilweise ist es ganz leicht, teilweise eine große Herausforderung, weil so ein Klub wie PSG viele Einflüsse bietet, die weit über das konzentrierte Mannschaftsinteresse hinaus gehen. Deshalb ist das schon eine große Herausforderung, die Jungs alle bei Laune zu halten, weil das auch wichtig ist, dann noch abzufordern und Dinge dazu einzufordern.“

die Anfangszeit bei einem Weltklub wie Paris – zudem ein neues Land, eine neue Sprache – und wie ihm die südamerikanischen Spieler halfen: „Das hat sich ganz ehrlich im ersten halben Jahr so angefühlt wie: ‚Bin ich jetzt noch Trainer oder bin ich Sportpolitiker, Sportminister von so einem Klub oder wo ist jetzt noch meine Trainerrolle?‘ Was mir wahnsinnig geholfen hat, sind irre viele Südamerikaner in der Mannschaft, auch im ersten Jahr schon. Die kriegst du körperlich, die kriegst du mit einer Umarmung, die kannst du mal festhalten, denen kannst du mal einen Kuss auf die Wange geben, einen Kuss auf die Stirn drücken. Die mögen das, die brauchen das. Und ich fühle mich damit wohl, wenn es da auch eine körperliche Nähe gibt, die dazu kommt zu den Emotionen.“

seine Zukunftsplanung als Trainer – sein Vertrag bei PSG läuft Ende dieser Saison aus: „Ich weiß nicht, ob es immer höher, höher, höher sein muss. Ich mag Fußball einfach. Und in einem Klub wie hier ist es nicht immer nur Fußball. An manchen Tagen denkt man sich: ‚Es könnte doch so einfach sein. Es war doch nur eine Auswechslung. Wieso ist das jetzt hier zwei Wochen das Thema?‘ Ich denke mir da schon: Ich will doch nur Trainer sein. […] Ich glaube das, wofür ich Trainer geworden bin und wofür ich es immer noch bin, kann ich überall finden. Überall, wo es einen halben Platz für mich zum Trainieren gibt und einen DVD-Player, um mir Videos zu machen. Aber wenn du die Champions-League-Hymne hörst, du Dinge im Training siehst, die dich einfach begeistern, weil das so viel Qualität ist, dann wird man natürlich auch ein Stück weit süchtig.“

die grundsätzliche Bedeutung des Fußballs für ihn: „Im Kern liebe ich das Spiel, und die Befriedigung kann ich auf viele Art und Weisen als Trainer auch nochmal finden.“

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